Bezirk Bielefeld / Verband OWL
24.04.2017 +++ Nicht älter, sondern besser: Adalbert Wulf gewinnt den Nestorenpreis
Schöner Erfolg für den SV Ennigerloh-Oelde
Adalbert Wulf gewinnt OWL-Nestorenpreis
Oelde/Herford Wie in den meisten Sportarten, so werden auch beim
Schach Meisterschaften für Senioren durchgeführt. Doch im Schachver-
band Ost-Westfalen/Lippe war etliche Jahre ´Sendepause´. Erst im Vor-
jahr startete der Schachverein Königspringer Herford einen Neuversuch
mit mäßiger Resonanz. Der zweite Versuch in diesem Jahr anlässlich des
100-jährigen Bestehens des Vereins wurde mit 18 Teilnehmern ein Erfolg.
Aus Oelde hatte sich Adalbert Wulf zu der Meisterschaft gemeldet.
Gespielt wurden 7 Runden mit einer Bedenkzeit von 2:15 h, an den ersten
drei Tagen je eine Partie vormittags und nachmittags. Die Auslosung wollte
es Dank einer unkorrekten Eingabe, dass der Computer dem Oelder den
starken Vorjahrssieger zuloste. Was zunächst wie ein Nachteil aussah, ent-
puppte sich nach dem nicht selbstverständlichen Unentschieden für Wulf
am Ende als Vorteil; denn er musste im Laufe des Turniers gegen die stärk-
sten vier Spieler antreten und erreichte dabei 1,5 aus 4, verlor einzig in der
sechsten Runde gegen den späteren Sieger Bernd Hanisch, was u U auch
in der Endabrechnung von Vorteil sein konnte; denn bei Punktgleichheit
mit einem anderen Spieler, wird zur Platzierung die Summe der erreichten
Punkte aller Gegner, gegen die man gespielt hat, herangezogen, mit dem
Argument, je größer diese Summe, desto stärker sind im Normalfall die
Gegner gewesen.
So war es dann auch bei Wulf; er hatte am Ende 4,5 Punkte erkämpft,
landete jedoch auf dem fünften Rang, weil sein Gegner aus der ersten
Runde mit einer minimal besseren sogenannte Feinwertung auf vier kam.
Dennoch war bei der Siegerehrung die Freude groß, als plötzlich der Name
des Oelders aufgerufen wurde. Er hatte den Nestorenpreis gewonnen,
was heißt, er war der Beste der Teilnehmer, die das fünfundsiebzigste Le-
bensjahr überschritten hatten, hier ein Drittel der Teilnehmer. Der Deutsche
Schachbund, der seit etwa fünfundzwanzig Jahren Seniorenturniere durch-
führt, hat etwa um die Jahrtausendwende dieser Sonderwertung eingeführt,
um der Tatsache Genüge zu leisten, dass mit zunehmendem Alter auch bei
den Schachspielern die Leistungen abnehmen. Umso höher ist der Erfolg
des Oelders einzuschätzen, da er mit fast zweiundachtzig Jahren auch der
älteste Turnierteilnehmer gewesen ist.
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